LitLove-Special – Fiktion und Wahrheit im historischen Roman

Passend zur gerade stattfindenden Aktion #litlovehistory möchte ich euch noch an einem weiteren auf der Litlove besuchten Talk teilaben lassen. Das Thema dieser Diskussionsrunde war „Let’s do this time warp again“ – Fiktion und Wahrheit im historischen Liebesroman.

Talk-historischer-Roman
(© Foto: Bettina Dworatzek) [Werbung]

Mit dabei waren die Autorinnen Bettina Storks (deren Buch „Das geheime Lächeln“ die litlove-Bloggerin Frau Goethe liest in den nächsten Tagen vorstellen wird), Maria Nicolai (deren Buch „Die Schokoladenvilla“ Larissa von Bücherliebe hoch zwei vorgestellt hat), Petra Durst-Benning (bei deren Vorstellung ihrer Fotografin-Reihe ich ja war) und Catherina Aurel.

Auf die Frage, was den Reiz ausmacht, eine Handlung in die Vergangenheit zu platzieren kamen von den Autorinnen unterschiedliche Aussagen. Zum einen ist es toll, weil man einen Blick zurückwagt – daraus kann man fürs heute lernen, sagt Petra Durst-Benning. Und damit hat sie recht. Manchmal ist es unangenehm, in die Vergangenheit zu schauen – vor allem wenn man Kriege und menschliche Ungerechtigkeiten betrachtet. Doch genau aus solchen Themen müssen wir auf unser Morgen schauen und es besser machen.
Weiter erwähnten die Autorinnen, dass es eine Möglichkeit bietet, die Geschichte aus der weiblichen Welt neu aufzurollen. Schließlich wird in der „offiziellen Geschichtsschreibung“ in der Vergangenheit beinahe nur von Männern berichtet. Zudem geht es hier sehr sachlich zu. Die Gefühlswelten sind jedoch gar nicht so anders wie heute. Schließlich sehnt sich auch heute noch jeder nach Liebe, Geborgenheit, Sicherheit … so verwenden die Autorinnen also zum Teil historische Figuren und bauen diese in einen fiktiven Plot ein.

Bisher bzw. früher galten Romane als „historische Romane“, wenn sie z. B. im Mittelalter angesiedelt waren. Mittlerweile betrifft das aber auch schon das 20. Jahrhundert. Schließlich bewegen wir uns jetzt schon im 21.
Historische Romane kommen nie aus der Mode – sie sind zeitlos. Ich liebe die Gefühlsmischung, die historische Romane in mir hervorrufen. Zum einen bin ich ganz begierig auf historische Fakten – zum anderen bin ich froh, in der heutigen Zeit zu leben. Wobei das hin und wieder auch schwankt. Denn manchmal habe ich das Gefühl, unser Leben wäre einfacher ohne die ganze Technik …

Doch wie genau sind die Fakten, die wir in historischen Romanen in eine fiktive Geschichte verpackt mitgeliefert bekommen?
Es hängt tatsächlich vom Thema ab, wie die Quellenlage ist. Im Mittelalter gibt es z. B. viele Lücken, die mit mehr Fiktion gefüllt werden können. Hier ist die Suche nach Informationen und Fakten beinahe eine Jagd. So recherchieren die Autorinnen oft ein Vielfaches mehr, als das was im Buch nachher an historischen Fakten landet – denn es soll ja kein Geschichtsunterricht werden, sondern ein unterhaltsames, authentisches Lesevergnügen. „Je leichter sich etwas liest, desto mehr Arbeit steckt dahinter“, sagt Petra Durst-Benning.
Dann bleibt mir vor allem eines – Danke zu sagen, an die Autorinnen, die historische Romane schreiben, Geschichte dadurch bewahren, Geschichte erlebbar machen, Frauen in der Geschichte hervorheben und alte Berufe/Traditionen usw. nicht in Vergessenheit geraten lassen.

© Bettina Dworatzek

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