Die Dorfschullehrerin – Was das Schicksal will – Eva Völler

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„Helenes Gedanken wanderten zurück nach Berlin, zerrissene Stadt in einem zerrissenen Land, nur geeint durch die gemeinsame Kriegsangst und die Hoffnung auf eine bessere Zeit.“

Die Dorfschullehrerin – Was das Schicksal will – Bastei Lübbe

3 Jahre sind seit Ende des ersten Bandes im Buch vergangen. Mittlerweile ist es 1964, Helene ist mit ihrer Familie zuerst nach Frankfurt zu ihrer Tante Auguste gezogen. Doch ihren Vater zog es bald zurück in die Grenzzone nach Kirchdorf, wo er als Veterinärmediziner arbeitet.

Ganz unerwartet erhält Helene das Angebot, an die Schule in Kirchdorf zurückzukehren, aber nicht in der Position als Aushilfslehrerin, wie zuvor.
Und so finden wir uns beim Lesen nach Kurzem in Kirchdorf wieder, wo wir vielen Altbekannten begegnen und deren Entwicklungsfortschritte sehen dürfen.

Agnes, die beim Landarzt Tobias nun festangestellt ist, weiterhin wissbegierig und fleißig; Isabella, die als Hebamme nun in einem Krankenhaus arbeiten soll und immer noch eine schwierige Beziehung zum Bürgermeister hat und die GI’s Brad und Jim, die noch immer an der Grenze stationiert sind.

Überschrieben ist das Buch mit dem Untertitel „Von Liebe und Mut in einem gespaltenen Land“ und Mut beweist vor allem Helene. Egal, wie viele Hindernisse ihr in den Weg gelegt werden, wie viel Widerspruch und Gegenwind sie auch bekommt, sie bleibt standhaft.

„Plötzlich wusste sie, dass sie nicht aufgeben durfte. Wie viele Steine man ihr auch in den Weg legen mochte – sie würde verdammt noch mal um diese neue Schule kämpfen. Kämpfen, das hatte sie gelernt, egal wie schwach und klein sie sich manchmal fühlte. Und manche Kämpfe fingen nun mal damit an, dass man über sich selbst lachen konnte.“

Die Dorfschullehrerin – Was das Schicksal will – Bastei Lübbe

Ich mag Helenes Art, ihre Zielstrebigkeit, ihr Selbstbewusstsein und ihre Aufmerksamkeit ihren Schülern gegenüber. Gerade, wie sie mit Situationen umgeht, in denen sich alles gegen sie verschworen zu haben scheint, inspiriert mich.

„Nicht Hindernisse bestimmen das Handeln. Sondern das, was man erreichen wollte.“

Die Dorfschullehrerin – Was das Schicksal will – Bastei Lübbe

Nicht ganz so emotional wie Band 1, aber trotzdem mitreißend und fesselnd erzählt. Es war schön, wieder nach Kirchdorf zurückzukehren und das Schicksal Helenes und der weiteren Figuren zu verfolgen. Zudem war auch dieser Band geschichtlich wieder sehr informativ, aber sämtliches historisches Wissen war so genial in die Handlung eingeflochten, dass es kaum auffiel.

8 von 10 Buchsternen

© Bettina Dworatzek