
Die Protagonistin Helen ist eine sympathische, junge Frau, in deren Leben aber nicht alles glatt lief. In Karlsruhe führte sie ein kleines, schnuckliges Café, das sie leider aufgeben musste. Jetzt sitzt sie auf einem Berg Schulden. Um sie abzulenken und ihr Entspannung zu ermöglichen, entführt ihr Freund Leo sie spontan nach Frankreich.
Der Trip endet aber früher als geplant, weil Leos Auto den Geist aufgibt.
Das alles trägt nicht wirklich zu Helens Entspannung bei, die mit ihrem Kopf sowieso bei der in der kommenden Woche anstehenden Präsentation ist.
„Sie musste sich jetzt auf ihre Karriere konzentrieren, eine makellose Präsentation vorbereiten, um dann endlich in ein neues, erfolgreiches Leben zu starten.“
Lavendeltage in der Auberge de Lilly – Aufbau Verlag
Das hat sie sich zumindest vorgenommen. Doch die Zeit im Hotel in der Provence lässt sie vieles nochmal überdenken. Will sie sich wirklich als Betreiberin einer Betriebskantine bewerben? Ist Leo der richtige Mann an ihrer Seite, mit seinem unorganisierten und vermeintlich nicht zielgerichteten Leben?
Und dann entdeckt sie im Nachbardorf einen verwaisten Lavendelladen und lernt den Ladenbesitzer Marcel kennen.
Marion Stieglitz schafft es mit einer angenehmen Leichtigkeit, die Leser/Zuhörer in die Provence zu entführen. Den Duft von Crêpe, frischgebackenen Croissants und blühendem Lavendel habe ich jetzt noch in der Nase.
Es hat Spaß gemacht, Helen dabei zu begleiten, sich selbst wiederzufinden, all das Alte abzuschütteln und neue Träume zuzulassen.
Gelesen wird das Hörbuch von Eva Becker, die eine sehr angenehme Stimme hat und super zu Helen passt.
Und dann habe ich realisiert, dass es einen „Vorgängerband“ gibt: „Das kleine Hotel in der Provence„, in dem es darum geht, wie Lilly nach Frankreich kam und das Hotel zu dem macht, was es bei Helens Aufenthalt ist. Die beiden Bücher lassen sich aber unabhängig voneinander lesen/hören.
Marion Stieglitz hat mich sehr neugierig auf die Provence gemacht, die jetzt natürlich auf meiner Wunschreisezieleliste steht.
8 von 10 Buchsternen
© Bettina Dworatzek