Sternstunde – Die Schwestern vom Waldfriede – Corina Bomann

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Alle Bücher, die ich bisher von Corina Bomann gelesen habe, fand ich sehr gut. Alle mit einem etwas melancholischen Touch, aber dennoch mit Happy End. Deshalb habe ich mich als Testleserin für diesen Roman gemeldet. Mir wurde aber recht schnell wieder klar, warum ich historische Romane, die Anfang des 20. Jahrhunderts spielen, selten mag.
Die Zeit scheint einfach noch zu nah, obwohl 100 Jahre zwischen damals und heute liegen. Die Nachkriegszeit und die Wirtschaftskrise waren Jahre voller Leid und Entbehrung. Gerade, weil wir uns immer noch in einer Pandemie befinden, und diese zumindest auf psychischer und emotionaler Ebene viele Entbehrungen mit sich brachte, haben sich durch das Lesen dieses Romans meine Sorgen und Ängste verstärkt.

Auch wenn Corina Bomann sehr bildhaft geschrieben hat und die Hauptcharaktere mir sympathisch waren, so hat mich das Lesen doch mit einem bedrückten Gefühl zurückgelassen. Vielleicht gerade wegen des bildhaften Schreibstils, der mich mitten ins Geschehen hineinzog. Zudem empfand ich beim Lesen, auch wenn ich selbst christlich erzogen wurde, das Leben der Siebenten-Tags-Adventisten doch als recht befremdlich.
Erstaunlich ist jedoch trotzdem, dass in diesem Roman Wahrheit und Fiktion noch näher zusammenliegen als ich es bisher je in einem Roman empfand.

Das Cover (und auch die der Folgebände) sind grandios. Perfekt zur Szenerie passend und wunderschön anzusehn.

Diesen Roman kann ich allen empfehlen, die realistische, historische Romane mögen, die in der Nachkriegszeit spielen. Die Waldfriede-Saga wird insgesamt vier Bände umfassen (hier gehts zur Saga). Da es mich seelisch und moralisch doch sehr mitgenommen hat, weiß ich noch nicht, ob ich die Folgebände lesen werde, da diese in den folgenden Jahren spielen, die, wie wir alle wissen, nicht weniger schrecklich waren.

7 von 10 Buchsternen

© Bettina Dworatzek

LBM18 – Meet & Greet – Corina Bomann

Meet-and-greet-Corina_BomannFoto: © Bettina Dworatzek Foto

Corina Bomann ist eine super sympathische Frau und pflegt den Kontakt zu ihren Leserinnen.
Als sie in Facebook veröffentlichte, dass sie auf der LBM sein würde und fragte, wer sie denn gerne treffen möchte, war ich total begeistert. Ich hatte sie zwar schon auf der FBM lesen hören (beim Vorablesen.de Treffen), damals aber leider keine Zeit gehabt, mir Bücher signieren zu lassen.
Also habe ich mein zwei „Lieblingsbücher“ von ihr geschnappt – „Die Schmetterlingsinsel“ (Rezi), das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe (und eines der ersten, das ich rezensiert habe), und „Die Sturmrose“ (Rezi), das Buch, das ich von ihr bisher am tollsten fand – und habe sie mir von ihr signieren lassen.

Dabei hatten wir auch Zeit, etwas ins Gespräch zu kommen.
Corina Bomann ist in der DDR aufgewachsen und liebt die Insel Rügen. Sie hat eine sehr positive Art und versucht, alles positiv zu sehen, frei nach dem Motto: Niemals aufgeben.

 „Kein Buch ist wie das andere“
Ihre Buchideen entstehen oft durch Interesse an verschiedenen Themen. Wenn die Neugier sie dann einmal gepackt hat, beginnt sie zu recherchieren, entwickelt Ideen zum Plot oder zu Charakteren und so kommen nach und nach – wie bei einer Mindmap – alle Punkte zusammen, die fürs Losschreiben nötig sind.

Corina Bomann schreibt gerne in der Küche – aufgrund der Nähe zu Keksen und Kaffee und weil sie von dort einen tollen Blick in den Garten hat. Zum Schreiben braucht sie viel Ruhe.

© Bettina Dworatzek

Das Mohnblütenjahr – Corina Bomann

Das_Mohnblütenjahr

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Dieser fantastische Roman von Corina Bomann ist aufgeteilt zwischen Mariannes Vergangenheit und Saras Gegenwart.

Sara ist schwanger. Ihr Freund hat sie deshalb verlassen, weil er keine Kinder will. Ihre Frauenärztin diagnostiziert einen eventuellen Herzfehler und überweist sie an einen Spezialisten. Bis zum Termin dort, soll sie der Frage nachgehen, ob es in ihrer Familie Herzfehler gab. So muss sie sich mit ihrem Exfreund in Kontakt setzen und ihre Mutter nach ihrem Vater fragen, von dem sie nichts weiß.

Marianne ist Saras Mutter. Sie hatte keine leichte Kindheit und konnte sich in jungen Jahren weder auf ihre Eltern noch auf ihre Schwester verlassen.
Ihr Vater verabscheute die Franzosen, Marianne hingegen liebte die Sprache und zog nach dem Abitur aus, um Französisch zu studieren.
Als Lehrerin bewarb sie sich dann für ein Auslandsjahr und kam nach Bar-le-Duc.
Was dort alles geschah, behielt sie jahrelang für sich.
Erst als es um ihr ungeborenes Enkelkind geht, erzählt sie Sara von der Zeit in Frankreich.

Die Thematik um Ängste in der Schwangerschaft und die Diagnose einer Fehlbildung am Kind erschüttert jede Frau, egal welchen Alters und egal, ob sie schon Mutter ist, ein Kind in Planung ist oder gar kein Kinderwunsch besteht. So kann man Saras Angst sehr gut nachvollziehen. Auch mit Marianne kann man mitfühlen, auch wenn viele ihrer Erzählungen aus einer anderen Zeit stammen.

Wie immer findet man bei Corina Bomann einen flüssigen und schönen Schreibstil, wundervolle bildhafte Beschreibungen und Gefühle zum nachempfinden.

8 von 10 Buchsternen

© Bettina Dworatzek

Die Sturmrose – Corina Bomann

Die Sturmrose

Dieses wunderschöne Cover passt mal wieder wunderbar zur Geschichte. Die Verschmelzung eines alten Anlegesteges und der rauen See mit den Blüten eines Rosengewächses und strahlendem Sonnenschein auf blauem Himmel.

Durch die Handlung geführt wird der Leser durch Annabell Hansen, eine Frau mittleren Alters mit einer Tochter im Kindergartenalter. Man erfährt alles über sie, denn sie erzählt ihre ganze Lebensgeschichte – von dem Tag als ihre Mutter verschwand, bis zu dem, als sie ein Schiff namens Sturmrose kauft. Auch die Personen, die ihr nahestehen lernt man kennen.

Corina Bomann hat es mit diesem Roman geschafft, ganz einfühlsam die Geschichte von Menschen zu erzählen, die zu DDR-Zeiten Kinder waren. Jede Familie ist sicher in irgendeiner Weise von den Stasi-Zeiten gekennzeichnet.

Ein wundervoller Roman, der die Nach-DDR-Thematik mal aus einer anderen Sicht darstellt.

9 von 10 Buchsternen

© Bettina Dworatzek