Eigenbedarf – Michael Opoczynski

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Die „Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen“ ist mal wieder gefragt. Beauftragt werden sie dieses Mal von Mietern, deren Mehrparteienhaus verkauft wurde und nun kaputt saniert wird.

„So war das mit dem Ehepaar Walter und Erna Szymanski. Fünfzig Jahre verheiratet. Seit mehr als vierzig Jahren Mieter in der Birkenstraße. Jetzt in Angst.“

Eigenbedarf – Michael Opoczynski – Benevento

Jedes Mitglied der „Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen“ hat sein eigenes Privatleben. Doch nicht immer lassen sie dieses außen vor. In diesem Band braucht Tabak Hilfe. Die anderen stürzen sich derweil in den Fall. Denn bei den Mietshäusern scheint etwas nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Die Käufer verstecken sich hinter einer ausländischen Firma, plötzlich mischen sich auch Politik und Polizei mit ein. Doch die Gesellschaft handelt aus anderem Antrieb.

„So wie andere ein Hobby betrieben, investierte er seine freie Zeit in den Kampf gegen die Ungerechtigkeit und Willkür.“

Eigenbedarf – Michael Opoczynski – Benevento

Mit Mithaien und Co. kenne ich mich zwar nicht aus und ich kenne die Problematik auch nicht aus dem privaten Umfeld, aber es war sehr interessant und aufschlussreich, die Thematik durch die journalistische Brille von Michael Opoczynski zu sehen. Und auch wenn in einem Roman sicher die fiktive Handlung im Vordergrund steht, so glaube ich, dass die beschriebene Handlung von Polizei und Politik ziemlich genau so in Wahrheit auch abläuft.

Mir gefällt es, wie Michael Opoczynski die verschiedensten gesellschaftlichen Themen kritisch aufarbeitet und dabei unterschiedliche Perspektiven aufzeigt. Ich hoffe auf viele weitere Bücher, denn der „Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen“ wird in der heutigen Zeit die Arbeit sicher nicht ausgehen.

9 von 10 Buchsternen

© Bettina Dworatzek

Geisterfahrer – Michael Opoczynski

geisterfahrer
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Der zweite Fall für „Die Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen“.

Mit „Geisterfahrer“ wurde der zweite gesellschaftskritische Krimi von Michael Opoczynski veröffentlicht. Auch wenn die Handlung natürlich frei erfunden ist, arbeitet Opoczynski trotz allem auf Basis von Aussagen und recherchiert natürlich gewissenhaft.

Opoczynski: „Manchmal melden sich Mitarbeiter aus betroffenen Firmen bei mir, aber Sauch Szene-Insider. Alle wurden übervorteilt und ausgetrickst oder wollen nun auspacken, jedoch ohne ihre Identität preiszugeben. Deswegen taugen ihre Informationen leider nicht für die journalistische Auswertung – jedoch hervorragend für meine Krimis.“ (Benevento)

So werden in diesem Band Schutzgelderpressungen durch die Mafia, autonomes Fahren und die Automobil-Lobby thematisiert und genau beleuchtet.
Es ist unglaublich spannend, wie Opoczynski diese brandaktuellen Themen verarbeitet und wie er diese kritisch betrachetet, aber ohne dass es „aufklärend“ wirkt, sondern vollkommen in eine erfundene Handlung eingebettet.
Auch wenn der Schreibstil eher untypisch ist, bedurfte es dieses Mal nur weniger SEiten, bis ich voll im Geschehen war und unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.

Da wo die Gesellschaft in Sachen Gerechtigkeit nicht funktioniert, ganz egal ob aufgrund Bürokratie, Politik, Machtgier oder Korruption, greift „Die Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen“ Robin Hood gleich ein und sorgt für das fehlende Gleichgewicht. Deshalb macht das Lesen wohl auch so viel Spaß – denn in Wirklichkeit sind die Menschen, die für negative Auswirkungen in unserer Gesellschaft verantwortlich sind, meist unantastbar.

Auch in der „wirklichen“ Welt wünsche ich mir manchmal, dass für Gerechtigkeit gesorgt wird … denn Ungerechtigkeiten gibt es viele und alle entstehen aus Egoismus, Narzissmus und Gier (egal ob nach Macht, Geld oder sonst was).

Ich wünsche mir für unsere Gesellschaft mehr Miteinander und Füreinander!

9 von 10 Buchsternen

© Bettina Dworatzek