Gleichung mit zwei Unbekannten – Cara Feuersänger

[Werbung – Rezensionsexemplar] Zum Buch

Cate lebt in Hamburg und hat eine Führungsposition in einer Bank inne. Sie liebt Zahlen, Daten und Fakten, doch kann mit manch emotionalem Handeln ihrer Mitmenschen nicht umgehen.

„Es strengte an, mit Menschen zu arbeiten, deren riesiges Ego ihr Know-how um längen übertraf. Vor allem, weil ich als Abteilungsleiterin verantwortlich für alle Ergebnisse war.“

Gleichung mit zwei Unbekannten – Cara Feuersänger – Saga Egmont

Seit ihre Eltern bei einem Flugzeugunglück ums Leben kamen, schottet sie sich emotional ab und findet in Zahlen ihre Zuflucht.

„Die einzige Möglichkeit, nie wieder einen Verlust durchleben zu müssen, war eben, sich gar nicht erst auf jemanden einzulassen.“

Gleichung mit zwei Unbekannten – Cara Feuersänger – Saga Egmont

So ist es kein Wunder, dass sie kein wirkliches soziales Umfeld hat. Ihr Leben besteht aus Arbeit, Sport und Disziplin. Bis plötzlich ihre chaotische Cousine vor ihrer Tür steht und Cates ganzes Leben durcheinander bringt.

Und dann lernt Cate auch noch Matthis kennen, den sie versucht, von sich fern zu halten, der sich aber nicht so leicht abwimmeln lässt.
Zusammen bringen die beiden Cates kalkulierbares, geordnetes und strukturiertes Leben durcheinander.

„Es war ein leises Lachen. Ein Lachen, das ein erstes nach einer ganz schlimmen Traurigkeit war. Hoffnung schwang mit. Erleichterung. Mut und Veränderung.“

Gleichung mit zwei Unbekannten – Cara Feuersänger – Saga Egmont

Am Anfang hat es etwas gedauert, bis ich mit Cate warm wurde – denn ich bin das genaue Gegenteil. Absolut kein Zahlenmensch, dafür wortgewandt und emotional. Nach und nach wurde ich warm mit ihr und habe mich vor allem ins Setting der Story verliebt.

7 von 10 Buchsternen

© Bettina Dworatzek

Ein Lied für Molly – Claudia Winter

[Werbung – Rezensionsexemplar] Zum Buch

Vor einigen Jahren habe ich schon mal ein Buch von Claudia Winter gelesen.
Ehrlicherweise hat mich das damals nicht vom Hocker gehauen. Aber als meine Freundin Alex von „Lesebuch – Meine Bücher und ich“ davon geschwärmt und mich gefragt hat, ob ich es nicht auch rezensieren möchte, konnte ich nicht nein sagen.
Zwei meiner früheren Kritikpunkte haben sich auch dieses Mal wieder bestätigt:
– alles ziemlich Hollywood-dramatisch
– viele übertriebene (unnötige) Vergleiche, die manchmal den Lesefluss stören (und faktisch auch noch manchmal falsch sind).
Aber wenn man sich das ganze beim Lesen als Kinofilm vorstellt, dann ist alles stimmig und so habe ich mich nach anfänglichen Startschwierigkeiten in die Handlung fallen lassen können.

Diese findet auf zwei Zeitebenen statt. Vor rund 20 Jahren lernen wir Professor Brenner kennen. Er war einst ein berühmter Pianist, kann mittlerweile gesundheitsbedingt aber nicht mehr auftreten, lässt deshalb Deutschland hinter sich und wird Musiklehrer an einer Privatschule in Dublin. Dort wird er von den Schülern irgendwann liebevoll Professor Beat genannt. In einem der Schüler erkennt Robert ein großes schlummerndes Talent und beginnt, diesen gezielt zu fördern.

„In diesem Raum gab es weder rote Samtsitze noch einen Orchestergraben, aber plötzlich verstand sie, in welcher Welt Brenner sich als junger Mann bewegt hatte.“

Ein Lied für Molly – Claudia Winter – Goldmann Verlag

Dann springt die Geschichte immer wieder ins heute, wo wir Bonnie und ihren Sohn Josh kennenlernen. Die beiden leben in einem Problemviertel und Bonnie schuftet sich krumm, um die beiden über Wasser zu halten. Als sie zusammen im Bus eine Notenmappe finden, landen sie, beim Versuch, den Besitzer ausfindig zu machen, bei Professor Brenner, in dessen Leben in den vergangenen 18 Jahren unglaublich viel passiert ist.

„Ohne seine Umgebung weiter wahrzunehmen, öffnete er behutsam die Klappe des Klaviers, roch Staub und Einsamkeit.“

Ein Lied für Molly – Claudia Winter – Goldmann Verlag

Doch es ist nicht seine Notenmappe, wie sich herausstellt, aber er will sich der Suche aus irgendeinem Grund anschließen. Und so kommt es, dass sie sich gemeinsam auf den Weg machen …

Claudia Winter hat mich mit ihren besonderen und zeitweise eigenwilligen Charakteren gepackt. Die Sprünge zwischen den Erzählebenen waren genau an den richtigen Stellen, um die Spannung immer hoch zu halten. Das Cover ist wunderschön, wobei ich beim Lesen die Kulisse Irlands weniger durch Landschaftsbeschreibungen im Kopf hatte. Vieles, das sich auf Irland bezieht, waren nur irgendwelche Sprichwörter, Bezeichnungen, Traditionen und Gerichte, die ich mir widerum nur schlecht vorstellen konnte, weil sie mir gänzlich unbekannt sind.

Nun, da ich nun weiß, wie ich ihre Bücher lesen muss, gebe ich Claudie Winter vielleicht öfter mal eine Chance.

7 von 10 Buchsternen

© Bettina Dworatzek

Dunmor Castle – Der Halt im Sturm – Kathryn Taylor

[Werbung] – Mehr zum Hörbuch

Lexie ist immer noch auf Dunmor Castle, was, wie sich herausgestellt hat, der Familiensitz von Graysons Familie ist. Und nicht nur das. Sie hat auch herausgefunden, dass ihre leibliche Mutter von hier stammte.
Irgendwas ist damals geschehen, was ihre Mutter vertrieb.
Lexie versucht es herauszufinden und muss sich plötzlich fragen, wem sie aus dem Ort trauen kann. Denn irgendjemand versucht sie mit allen Mitteln daran zu hindern, herauszufinden, was damals geschah.

Und das ist nicht das einzige, was es herauszufinden gilt. Denn auf Dunmor Castle gibt es auch Geheimnisse und nächtlichen Lichtschimmer in abgelegenen Türmen.

„Aber schon seit ihrer ersten Begegnung fühlte sie sich zu ihm hingezogen, und als sie gestern Abend in sein Zimmer gelaufen war, um ihm zu sagen, dass sie jemanden in den Turm hatte schleichen sehen, war es einfach passiert; ohne dass sie es hätte aufhalten können.“

Dunmor Castle – Der Halt im Sturm – Bastei Lübbe

Es handelt sich um den zweiten Band der Dilogie, der direkt an die Geschehnisse aus Band 1 anschließt. Lexie ist eine super sympathische Protagonistin und ich habe die ganze Zeit mit ihr mitgefiebert und mir Gedanken gemacht, wer ihr wohl Böses will.
Zeitgleich birgt auch das alt Gemäuer des Schlosses seine Geheimnisse.

Es war wieder so angenehm, Marie Bierstedt zu lauschen und einem hoffentlichen Happy End entgegenzufiebern.

8 von 10 Buchsternen

© Bettina Dworatzek