Mit dem 1. Band der „Love Songs In London“-Reihe entführt Tonia Krüger die Leser und Zuhörer ins weihnachtliche London.
Die Studentin Febe ist knapp bei Kasse, will über Silvester aber mit ihrer besten Freundin in den schon lange geplanten Skiurlaub. Doch nicht nur sie ist in einer „Notlage“, sondern auch Liam, der über die Feiertage zu seiner Familie „muss“ und dringend eine Fake-Freundin braucht … um seine Ex-Freundin eifersüchtig zu machen, die sich seinen Bruder gekrallt hat. So verbringt Febe plötzlich die Feiertage bei Liams Familie und er finanziert ihr im Gegenzug den Skiurlaub.
Zwischen Plätzchenduft und goldenen Weihnachtsmomenten kommen Febe und Liam sich näher, wobei sie kaum verschiedener sein könnten.
Mir gefiel alles an diesem Buch. Die Charaktere, die vorweihnachtliche Atmosphöre, die Handlung, der Witz, die Stimme von Marylu Poolman.
Ein (Hör-)Buch für alle Weihnachts-, London- und Romance-Fans.
Auch dieses Mal habe ich den Moment herbeigesehnt: Endlich wieder einen Strike-Krimi in der Hand und zwischen die Seiten schlüpfen, um mit Cormoran und Robin zu ermitteln. Es ist schon der 6. Fall für Cormoran Strike und Robin Ellacott, die mittlerweile seine gleichberechtigte Partnerin in der Detektei ist.
„Nicht zum ersten Mal staunte er darüber, dass die Frau, die ihm eine Zeitarbeitsagentur einst als Aushilfe geschickt hatte, heute mehr als alle anderen die Kompetenz der Detektei verkörperte.“
Das tiefschwarze Herz – Robert Galbraith – Blanvalet Verlag
An einem Tag, an dem Robin gerade in der Detektei am Schreibtisch sitzt, taucht eine junge Frau – Edie Ledwell – auf und bittet Robin um Hilfe. Sie ist eine der beiden Entwickler der Animationsserie „Das tiefschwarze Herz“, die auf YouTube unerwartet viele Fans generiert hat. Von einem dieser wird Edie jedoch schon eine ganze Weile auf den sozialen Medien terrorisiert. Sie bittet Robin darum, herauszufinden, wer hinter diesem „Fan“ steckt. Doch weil die Detektei voll ausgelastet ist und Robin nicht glaubt, dass sie helfen können, schickt sie Miss Ledwell weg. Als diese einige Tage später ermordet aufgefunden wird, nimmt Robin die Ermittlungen doch auf, mit ungeahnten Folgen für sich und die Detektei.
„Robin spürte auch in ihren Augen Tränen brennen. Sie war erschöpft, gestresst und ängstlich. Sie verstand die Panik und den Schmerz ihrer Mutter, aber sie war eine erwachsene Frau von dreißig Jahren; sie würde ihre Entscheidungen jetzt ohne Rücksicht darauf, wen sie aufbrachten, selbst treffen, nachdem sie viele Jahre lang das getan hatte, was andere Leute – ihre Eltern, Matthew – von ihr erwarteten: das sichere, langweilige und vorhersehbare Ding.“
Das tiefschwarze Herz – Robert Galbraith – Blanvalet Verlag
Robin hat sich toll weiterentwickelt. Bei Cormoran glaubt man, dass er aus seinen bisherigen Fehlern nichts gelernt hat, aber als er das registriert, beginnt er, an sich zu arbeiten.
In diesem Band hatte ich noch viel mehr als bei den vorherigen das Gefühl, selbst mitzuermitteln. Zudem hat Robert Galbraith mich immer wieder mit seinen hervorragenden Formulierungen und seiner genialen Wortgewandtheit zum Staunen gebracht.
„Vermächtnis der Liebe“ ist der Auftakt der 3-teiligen Arden-Hall-Saga. Sie beginnt mit Rob Marsham, der schon als kleiner Junge zur Waise wird und als Stallknecht aufwächst. Dort verliebt er sich in die Tochter des Gestütbesitzers und sie sich auch in ihn. Doch da wir uns in England zu Beginn des 19. Jahrhunderts befinden, wäre solch eine Verbindung nicht möglich. Bis hierher war die Handlung spannend. Doch der Konflikt, der sich hier aufbaut, wird allzu schnell aufgelöst, weil der Earl of Arden selbst homosexuell ist und Sarah eine Scheinehe anbietet (wie schon im Klappentext auszumachen ist). Der Rest der Handlung plätschert dann vor sich hin, es passiert nichts weltbewegendes mehr, stattdessen schwenkt die Handlung ab und zu von Rob und Sarah weg zu „unwichtigen“ Nebencharakeren, deren Handlungsstrang dann aber irgendwie die Hauptgeschichte in den Schatten stellt. Es hat sich ein bisschen angefühlt wie eine „Daily Soap“.
Die Folgebände legen ihren Fokus auf die Kinder von Rob und Sarah. Doch anhören werde ich diese wohl nicht mehr, da es mir schon im 1. Band recht zäh wurde. Gelesen wird das Hörbuch von Frauke Poolman, die eine sehr angenehme Stimme hat. Ich musste jedoch auf die 1,25-fache Abspielgeschwindigkeit stellen, weil mir vor allem die Dialoge zu langsam waren.
Sehr schade, dass ich mich nicht für diese Saga erwärmen konnte, wo ich historische Romane doch gerne mag.
Hanna ist 18 und liebt Weihnachten. Vom Plätzchenbacken über Weihnachtspullis bis hin zur verrückten Mütze mit Weihnachtsmotiv. Um sich etwas Geld dazuzuverdienen, das sie für einen Trip nach London benötigt (wo sie schon seit Ewigkeiten mal Weihnachten erleben will), heuert sie als Weihnachtselfe im Einkaufszentrum an. Doch Jared, der Weihnachtsmann, mit dem sie zusammen arbeiten soll, hat so gar nichts für Weihnachten übrig … außer für Hannas Zimtsterne, wie er schnell feststellt – die könnte er das ganze Jahr über essen.
Als Hanna dann endlich auf dem Weg nach London ist, steht ihr plötzlich Jared gegenüber, dessen Familie in London lebt. Und so beginnt eine wirklich turbulente Reise. Diese führt die beiden nicht nur nach London, sondern auch hinter die Fassade von Jareds Weihnachtsabneigung.
„Herzfunkeln und Winterträume“ ist nicht nur irgendein beliebiger Weihnachtsroman. Die Geschichte von Hanna und Jared macht Mut – Dinge auszuprobieren, für Träume zu kämpfen und für sich selbst einzustehen. Und sie zeigt auf, dass man manchmal nur die richtige Person an seiner Seite braucht und plötzlich ist alles glitzernd hell erleuchtet und nichts scheint mehr unmöglich.
Gelesen wird das Hörbuch, da es zwischen den Perspektiven von Hanna und Jared wechselt, von Julia Preuß und Alexander Pensel. Beide Stimmen waren total angenehm und haben – jeder auf seine Art – der Geschichte und den beiden Protagonisten Leben eingehaucht.
Auf der diesjährigen LitLove habe ich Karen Swan in einem Live-Interview kennengelernt. Sie ist eine faszinierende und sympathische Frau. Ich finde es jedes Mal besonders toll, wenn auf die LitLove auch internationale AutorInnen eingeladen sind. Seit diesem Interview verstehe ich ihre Bücher besser. Denn sie sagt selbst, dass man ihre Protagonistinnen nicht gleich mögen muss. Eine eher unerwartete, aber sehr passende Aussage.
Denn so ging es mir mit Clementine – genannt Clem – aus diesem Roman.
„Sie lebte noch immer wie in ihren Studententagen, als wäre die Zeit stehen geblieben, und sie fände keinen Weg vorwärts.
Ein Weihnachtskuss für Clementine – Goldmann Verlag
Clem verhält sich wie ein verzogener Teenager, geht auf Partys, betrinkt sich, übernimmt keinerlei Verantwortung für ihr Handeln. Das macht sie für mich im ersten Moment unsympathisch. Doch das ist nur der äußere Schein – und dieser trügt. Um die Firma ihres Bruders zu retten, soll sie einen Auftrag in Portofino übernehmen. Zuerst fühlt sie sich von den Anforderungen an sie überfordert. Doch aufgeben will sie nicht.
„Sie fühlte sich jetzt auf einmal geschützt, geborgen, als wäre ihr Herz in Luftpolsterfolie gepackt, und nichts könne ihr mehr etwas anhaben.“
Ein Weihnachtskuss für Clementine – Goldmann Verlag
Gemeinsam mit einem Innenarchitekten geht sie Punkt für Punkt an. Ob der Auftraggeber ihr Herz erobert? Und woran liegt es, dass Clem keine Verantwortung übernehmen und nicht über die Vergangenheit reden will? Und wieso muss sie so sehr auf ihr Herz acht geben?
„Sie war ihrem Herzen gefolgt und hatte seins missachtet.“
Ein Weihnachtskuss für Clementine – Goldmann Verlag
So oberflächlich Clem zu Anfang erscheint, so tiefgründig und liebenswert wird sie im Lauf der Geschichte.
In „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ habe ich mir so viele Textstellen markiert, wie schon lange nicht mehr. Natasha Pulley hat eine ganz besondere Art zu schreiben und eine geheimnisvolle Atmosphäre zu erzeugen.
„In der Telegrafieabteilung des Innenministeriums roch es immer ein wenig nach Tee. Quell dessen war ein Päckchen Lipton’s, das sich hinten in Nathaniel Steepletons Schreibtischschublade befand.“
Der Uhrmacher in der Filigree Street – Klett-Cotta Verlag
Was für ein genialer Einstieg in diese Geschichte, die sich um den Telegrafisten Nathaniel dreht. Als er eines Tages von der Arbeit nach Hause kommt, findet er eine Taschenuhr in seinem Zimmer vor und versucht herauszufinden, wer diese dort platziert hat. Als er nichts herausfindet, gerät das Rätsel um die Uhr beinahe in Vergessenheit, bis diese ihm ein halbes Jahr später das Leben rettet. Kurz vor der Detonation einer Bombe, gibt die Uhr ein Warnsignal ab und bringt Nathaniel damit aus der Gefahrenzone.
Kurzerhand begibt Nathaniel sich in die Filigree Street, um den Uhrmacher aufzusuchen.
„Wäre er wie mit einem Fallschirm in seine jetzigen Gedanken gesprungen, ohne die Zusammenhänge zu kennen, hätte er angenommen, dass er einen Tag erlebte, an dem er nach einem langen, schweren Fieber wieder zu sich kam.“
Der Uhrmacher in der Filigree Street – Klett-Cotta Verlag
Nathaniel ist mir von Anfang an sympathisch gewesen und es macht unglaublich viel Spaß, seinen Bemühungen zu folgen, das Geheimnis um den Uhrmacher zu verstehen und die Fälle der Bombenanschläge zu lösen. Das erste Drittel habe ich verschlungen … wie sich die Geschichte dann aber entwickelt, fand ich von der Dramaturgie her etwas unverständlich und emotional für mich nicht immer ganz nachvollziehbar.
Wir befinden uns im London der 1750er. Bess Bright ist mittellos – schon in Armut aufgewachsen und dieser bisher nicht entkommen, trotz Tagen voller Arbeit. Vor 6 Jahren hat sie deshalb ihre Tochter in einem Waisenhaus abgeben müssen. Doch nun hat sie die Summe zusammengespart, um sie wieder abholen zu können. Als sie dort nach Clara fragt, sagt man ihr, dass diese schon längst abgeholt wurde – doch von wem? Ein junger Arzt aus dem Waisenhaus hat Mitleid mit ihr und versucht herauszufinden, was geschah.
„Mein Bauch fühlte sich warm vom Alkohol an. Und von etwas, das ich erst vor ein paar Tagen verspürt und endgültig verloren zu haben geglaubt hatte. Mein Bauch fühlte sich warm an, weil ich wieder Hoffnung schöpfte.“
Die Verlorenen – Piper
Bess findet ihre Tochter tatsächlich. Doch damit sind ihre Probleme nicht gelöst. Denn wie kann sie ihre Tochter zu sich nehmen, wenn sie ihr doch nicht einmal jeden Tag eine warme Mahlzeit bieten kann.
„Ich hielt meine Tochter fest, die schwer auf meiner Brust lag, und verstand, dass Liebe und Angst im Grunde dasselbe waren.“
Die Verlorenen – Piper
„Die Verlorenen“ hat mich zwar mitgerissen und ich habe mit Bess mitgefiebert, die so um ihre Tochter gekämpft hat. Doch ganz überzeugen konnte mich der Roman nicht. Vielleicht, weil ich für die Frau, die Clara unrechtmäßig abgeholt hat, keine Sympathie oder Mitleid empfinden konnte, aus deren Perspektive aber der halbe Roman geschrieben ist. Vielleicht lag es aber auch schlicht daran, dass ich mir gar nicht vorstellen möchte, wie es ist, sein Kind hergeben zu müssen.
„Die kleine Sommerküche am Meer“ ist der Auftakt zu Jenny Colgans Reihe – Floras Küche -. Flora ist Ende 20 und vor einigen Jahren nach London gezogen, wo sie in einer Anwaltskanzlei arbeitet. Durch den Auftrag eines Klienten muss sie etwas tun, das sie eigentlich vermeiden will … zurück in ihre Heimat, auf die Insel Mure. Wo ihre Brüder mit Vorwürfen warten und die Bewohner sie mit unfreundlichen Worten begrüßen.
„Sie wollte nicht über Mure sprechen. Das wollte sie nie und wechselte immer schnell das Thema, wenn ihre Heimat zur Sprache kam.“
Die kleine Sommerküche am Meer – Piper Verlag
Doch als sie das Kochbuch ihrer verstorbenen Mutter findet und beginnt, Rezepte daraus zu kochen, ändert sich die Situation. Vor allem für sie wird es anders. Die Erinnerungen an ihre Mutter schmerzen weniger, werden durch die leckeren Gerichte sogar wieder intensiver und sowohl ihre Brüder als auch ihr Vater sind beschwichtigt. Und dann wäre da noch ihr Chef Joel, der mit Familie nichts anfangen kann und mit rauer Natur eigentlich schon gar nichts. Und doch kann er sich der Ruhe nicht entziehen, die die unberührte Natur ausstrahlt.
Am liebsten würde ich auch Rezepte ausprobieren in der Sommerküche am Meer, den ganzen Tag Leckereien naschen und aufs Meer hinausschauen. Doch für Flora hält die Zeit auf ihrer schottischen Heimatinsel viele Hürden bereit, die es zu nehmen gilt, die aber auch dazu führen, dass sie wieder zu sich selbst findet.
Ich freue mich schon darauf, in den Folgebänden noch mehr Zeit dort und mit ihr zu verbringen.
Auch wenn es nicht direkt erkennbar ist, ist „Das Geheimnis der Themse“ Band 2 einer in London spielenden Reihe. In beiden Romanen ist Charlotte eine der Protagonistinnen und die Themse spielt eine wichtige Rolle. Man muss „Der verbotene Fluss“ aber nicht zwingend gelesen haben, denn beide Bücher erzählen unabhängig voneinander ihre Geschichte.
Wir befinden uns also im London des Jahres 1894. Charlotte ist verheiratet mit Tom, der als Theaterkritiker und (heute würde man wohl sagen) freier Journalist arbeitet. Von einem Bekannten wird er beauftragt, ein ganzes Buch zu schreiben.
„Sie sollen Orte aufsuchen, die man mit dem Übernatürlichen in Verbindung bringt, Ihre Eindrücke schildern und natürlich auch historische Fakten dazu liefern. Es soll eine Art magischer Atlas dieser Stadt werden.“
Das Geheimnis der Themse – Diana Verlag
Zuerst ist Tom zurückhaltend, doch als sein Auftraggeber ihm „freie Hand“ verspricht, ist er begeistert und hofft, dass seine Frau ihn bei der Recherche unterstützt und sie so ihre aktuellen Beziehungsprobleme etwas verdrängen können.
„[…] er wusste, wie viel Abenteuerlust in ihr steckte. Neugier. Der Drang, unter die Oberfläche zu schauen.“
Das Geheimnis der Themse – Diana Verlag
Nach anfänglichen, harmlosen Recherchen, häufen sich merkwürdige Zufälle … Hinweise auf Rituale und der ungeklärte Tod einer jungen Frau, die in der Themse ertrank. Charlotte und Tom geraten bei ihren Recherchen zunehmends in Gefahr.
„Wir haben uns in etwas verstrickt, das wir nicht mehr überblicken können.“
Das Geheimnis der Themse
Bei Susanne Goga finde ich es immer wieder faszinierend, wie sie es schafft, so mitreißende Protagonisten zu gestalten. Normalerweise sind das 19. und 20. Jahrhundert nicht meine Lieblingszeiten bei historischen Romanen. Doch die Autorin schafft es immer wieder, eine tolle Atmosphäre zu erzeugen und eine spannende Handlung, egal in welches Jahrzehnt, zu platzieren.
Dieses Buch habe ich gemeinsam mit Susanne Edelmann gelesen. Sie hat es ebenfalls rezensiert. Schaut doch mal bei ihr vorbei –> Link
Robin und Strike ermitteln wieder. Mittlerweile hat die Detektei sich vergrößert – nicht nur das, auch die Warteliste mit Klienten ist größer geworden. Neben einer neuen Sekretärin, gibt es noch einen zusätzlichen Ermittler. Robin geht in ihrem Beruf als Detektivin voll auf – vor allem, seit sie Strikes Partnerin in der Detektei ist und sie zuhause nicht mehr von Matthew deswegen schräg angeschaut wird.
Dieses Mal werden die beiden zum ersten Mal mit einem Cold Case Fall betraut. Eine Frau beauftragt die beiden, das Verschwinden ihrer Mutter vor 40 Jahren aufzuklären. Nach so einer langen Zeit verwertbare Spuren zu finden, ist nicht leicht. Und noch schwieriger gestaltet sich das Auffinden und Befragen von (Zeit-)Zeugen. Doch wir kennen Cormoran ja schon recht gut. Er kann kein Rätsel ungelöst lassen.
„Er konnte nicht anders. Er musste mehr in Erfahrung bringen.“
Böses Blut – Blanvalet Verlag
Also beginnen Robin und Strike neben Observierungen, die bei ihren anderen Fällen anstehen, Nachforschungen anzustellen. Über Kontakte bei der Polizei erhalten sie Zugang zu den damaligen Ermittlungsakten, doch leider stellt sich schnell heraus, dass der erste Ermittler verrückt gewesen zu sein scheint. Einer der damaligen Hauptverdächtigen ist ein Serienmörder, der unzählige Frauen entführt, gequält, vergewaltigt und ermordet hat. Das ruft vor allem bei Robin böse Erinnerungen hervor:
„So locker und leichthin konnte nur Menschen reden, die nie blinde Angst empfunden hatten, die nie wehrlos Angst empfunden hatten, die nie wehrlos brutaler Aggression und eisigem Stahl ausgeliefert gewesen waren, die nie ein nach Schwein klingendes Grunzen an ihrem Ohr gehört oder in kalte, starre Augen hinter einer Maske geblickt oder ihr eigenes Fleisch reißen gespürt und gleichzeitig kaum Schmerz empfunden hatten, weil der Tod ihnen so nahe war, dass sie seinen Atem schon riechen konnten.“
Böses Blut – Blanvalet Verlag
Doch nicht nur Robins Gefühlswelt wird auf den Kopf gestellt, auch Strike hat mit allem Möglichen zu kämpfen:
„Dann schloss er die Augen und fragte sich wie Millionen Menschen, warum Probleme nicht schön der Reihe nach, sondern immer wie eine Lawine über einen hereinbrachen, sodass man keine Zeit hatte, sich von einem Schlag zu erholen, bevor einen auch schon der nächste traf.“