In dieser Folge geht es turbulent zu und man könnte sagen, dass nun wirklich das ganze Dorf involviert ist. Die Zakro Corporation will am Stadtrand einen riesigen Supermarkt eröffnen, was die Bürger Cherringhams spaltet. Die einen erhoffen sich Arbeitsplätze, die anderen fürchten um die Ruhe und die Natur. Auf der Versammlung des Stadtrats geht es deshalb hoch her. Auch Sam Lewis, ein Umweltaktivist, ergreift das Wort. Am selben Abend wird dieser bei einem Wildschweinunfall getötet. Als immer mehr Fragen aufkommen, ob der Unfall doch im Zusammenhang mit dem Bauprojekt steht, beginnen Sarah und Jack zu ermitteln.
Auch wenn es in dieser Folge hoch herging, gehört sie nicht zu meinen Lieblingsfolgen. Das Cover passt aber perfekt zur Folge und die Stimme von Sabina Godec ist mir mittlerweile so vertraut, als gehörte sie einer Freundin.
An einem Abend nach einem chaotischen Tag im „Black Feather“ erscheint der Butler des Earl of Halliwell im Pub. Er bittet Nathalie und Louise um Unterstützung, denn der Lord of Halliwell wurde seines Erachtens nach ermodert. Die letzten Worte des Lords an seinen Butler waren „Kümmern Sie sich um die sprechenden Bücher“. Doch daraus werden weder der Butler, noch Nathalie, Louise oder der Constable schlau, weshalb sie sich für diesen Fall im Ort Unterstützung holen. Paige Rittinghouse führt in Earlsraven die Buchhandlung und fühlt sich geschmeichelt, endlich auch mal einen Beitrag zu den Ermittlungen leisten zu können.
Mittlerweile – es ist ja schon die 13. Folge – fühlt man sich in Earlsraven richtig heimisch und dank der tollen Lesestimme von Vera Teltz, erkennt man auch alle häufig vorkommenden Figuren wieder.
Ich würde es nicht als besonders rasante oder hochspannende Folge bezeichnen, aber als klassischen Kriminalfall, dessen Aufklärung zu lauschen sehr amüsant war.
Wie schon in „Echo des Schweigens„, steigt Thiele mit einem beeindruckenden Zitat in den Roman ein.
„Prüft euch nur, ob ihr gerecht sein könnt, wenn ihr es wolltet.“
Friedrich Nietzsche
Und nicht nur im Gerechtigkeit geht es in diesem Band. Auch um Recht, richtig oder falsch, und die deutsche Rechtsprechung.
Der Protagonist, Frank Petersen, ist Strafrichter. So schwierig sein Job auch ist und so schlimme Sachen er sieht, hört und weiß, er arbeitet gern. Zumindest bisher. Doch dann gerät er wegen eines umstrittenen Rechtspruchs heftig in die Kritik. Nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern vor allem bei seiner Familie. Dass sein Urteil kritisiert wird und vielleicht sogar beim BGH aufgehoben wird, macht ihm zu schaffen.
„Sein Appetit ist begrenzt, seit Tagen. Das wundert ihn nicht, das war schon immer so, wenn er Grundsatzfragen gewälzt hat. Und so grundsätzlich ging es ihm noch nie ans Eingemachte, in jeder Hinsicht.“
Die Wahrheit der Dinge – Benevento Publishing
Petersen ist davon überzeugt, dass er sorgfältig abwägt, alle Fakten betrachtet und so auch zu einem gerechten und obejktiven Urteil gelangt ist. Sollte das nun nicht der Fall sein?
„Selbstkritik braucht Mut.“
Die Wahrheit der Dinge – Benevento Publishing
Also versucht er, mutig zu sein. Hinterfragt sich selbst. Versucht herauszufinden, ob er sich von Vorurteilen beeinflussen lässt. Und schließlich ist ein Urteil aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet gerecht und ungerecht zugleich.
„Fragen Sie den Mörder, ob er lebenslänglich als gerecht empfindet. Er wird anders antworten als die Angehörigen des Opfers.“
Die Wahrheit der Dinge – Benevento Publishing
Durch die Grübeleien über sein letztes Urteil, werden Erinnerungen an ein Verfahren geweckt, das schon einige Jahre her ist und bei dem er kein Urteil mehr sprechen konnte. Was hat er damals falsch gemacht? Als die Straftäterin Corinna Maier nach mehreren Jahren Haft frühzeitig entlassen wird, die damals im Gerichtssaal einen mutmaßlichen Mörder erschoss, muss er sie unbedingt sehen und mit ihr sprechen.
„Er war der falsche Mann am falschen Ort. […] Niemals darf ein Richter aus einer Motivation heraus entscheiden, die nichts mit dem Gesetz zu tun hat.“
Die Wahrheit der Dinge – Benevento Publishing
Doch was ist nun richitg und was falsch? Hat er damals wie heute richtig gehandelt?
„Die Wahrheit der Dinge“ ist ein gesellschaftskritischer Roman, der zum Nachdenken über Urteile, Vorurteile und die Wichtigkeit von Sicherheit, Gleichberechtigung und Rechtsprechung anregt.
„Die Wahrheit der Dinge ist die Summe ihrer Unwahrheiten.“
„Die blauen Pudel des Sir Theodore“ ist die 3. Folge der „Tee? Kaffee? Mord!“-Cozy-Crime-Reihe. Nathalie Ames geht immer mehr darin auf, das Pub ihrer verstorbenen Tante zu führen. Neben diesem „erbt“ sie aber noch weitere Aufgaben ihrer Tante. Damit auch den Platz im Bewertungsgremium der örtlichen, jährlichen Hundeshow. Dort kommt es in diesem Jahr zu einem großen Skandal, denn die weißen Pudel von Sir Theodore sind kurz vor der Bewertung plötzlich blau. Es kommt also zu viel Aufruhr. Als kurz darauf der Veranstalter tot aufgefunden wird, verdächtigt die Polizei Sir Theodore. Doch Nathalie ist von seiner Unschuld überzeugt und beginnt mit Louise zu ermitteln. Auch Nathalies verstorbene Tante leistet einen Beitrag zu den Ermittlungen, denn Nathalie findet alte Aufzeichnungen im Archiv zur letzten Hundeshow.
Es war wieder ein spannender und zugleich amüsanter Fall für Nathalie und Louise, die ich von Folge zu Folge mehr ins Herz schließe.
Nathalie Ames hat sich schon ein bisschen in Earlsraven eingewöhnt und veranstaltet eine Lesung im „Black Feather“, der überraschend der Autor Ian O’Shelley beiwohnt. Kurze Zeit darauf wird dieser tot in seinem Cottage aufgefunden. Zuerst sieht es nach einem Selbstmord aus, doch Nathalie und Louise sind sich da nicht so sicher und nehmen die Ermittlungen auf. Es scheint, als hätte O’Shelley viele Geheimnisse gehabt.
Auch die zweite Folge dieser Cosy-Krimi-Reihe war spannend und amsüsant anzuhören. Es ist schön zu verfolgen, wie Nathalie sich in ihrer Rolle als Pub-Besitzerin einfindet und wie sie in den Ermittlungen mit der Köchin Louise aufgeht. Für ihre Beziehung jedoch scheint es nicht zum Besten zu stehen.
Ich bin gespannt, in welche weiteren Fälle Nathalie noch hineinstolpern wird und freue mich daher schon auf die nächste Folge.
„Tee? Kaffee? Mord! Ein Fall für Nathalie Ames“ ist eine neue Dran-Bleiber (Hör-)Buchreihe von beThrilled – dem „Crime Label“ von be-ebooks. Aktuell gibt es bereits 15 Folgen.
Die Hintergrundstory, die in der ersten Folge erzählt wird, beginnt mit dem Tod von Nathalies Tante. Diese vererbt ihr nämlich ihr Pub „The Black Feather“. Im Testament gibt sie einige Bedingungen mit, die Nathalie einhalten muss. Zum Beispiel soll sie das Pub mindestens 1 Jahr führen, bevor sie es verkaufen dürfte. Also zieht Nathalie Ames nach Earlsraven und wird schon in Band 1 in eine spannende Ermittlung verstrickt.
Liebenswürdige Charaktere treffen hier auf eine tolle Kulisse von der ich mir verspreche, dass wir viele der Charaktere immer wieder treffen werden.
Nun zum 1. Fall. Nathalie hat das „Black Feather“ übernommen und macht sich mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut. Sie lernt ihr Personal kennen, die Tagesabläufe und die Stammgäste. Zu diesen gehört Miss Beresford, eine ältere Dame, die gern zu Kaffee und Kuchen kommt. Bei einem kurzen Gespräch erwähnt sie, dass es bei ihr Zuhause wohl nicht mit rechten Dingen zugeht. Nathalies Köchin Lousie relativiert das, denn Miss Beresford hat das wohl schon häufiger erzählt und nie sei etwas gewesen. Doch dann findet die alte Dame eine Leiche in ihrem Garten. Nathalie und Louise beginnen zu ermitteln.
Die Stimme von Vera Teltz passt perfekt in die Kulisse des Dörfchens Earlsraven und ist mir gut bekannt, da sie als Synchronsprecherin ihre Stimme einigen Charakteren aus Serien gab, die ich gerne schaue.
Das Konzept gefällt mir sehr gut und ich freue mich schon darauf, die nächste Folge zu hören.
Ich habe bisher „erst“ zwei Bücher von Katherina Webb gelesen. Zum einen „Das fremde Mädchen„, das 1821 spielt und „Das Haus der vergessenen Träume„, von dem ein Teil in der Gegenwart und der andere im frühen 20. Jahrhundert spielt.
Beide Male tat ich mich beim Lesen etwas schwer. Aber als ich Katherine Webb dann bei der LitLove in München persönlich kennenlernte und auf der Bühne über ihre Bücher sprechen hörte, war ich wieder so begeistert, dass ich einen neuen Versuch wagen wollte. Und dieses Mal eben als Hörbuch – vielleicht taugt das für mich einfach mehr.
„Die Frauen am Fluss“ ist in England – genauer gesagt in Slaughterford im Jahre 1922 angesiedelt. Die Frauen, die hier im Mittelpunkt stehen, sind Irene – eine junge Frau aus dem glanzvollen London und Pudding, eine Angestellte.
Irene gibt ihr Leben in London auf, um zu ihrem Ehemann nach Slaughterford zu ziehen. Alistair Hadleigh ist ein angesehener Mann und als Gutsherr und Betreiber einer Mühle ein wichtiger Arbeitgeber für die Männer des Dorfes.
Irene hat es zu Anfang nicht leicht in dem kleinen Dorf, weil dessen Bewohner Alistair sehr schätzen und Irene für ein verzogenes Stadtmädchen halten.
Dann spielt noch das Stallmädchen namens Pudding eine große Rolle. Weil sie als Kind so dick war, gab man ihr diesen fiesen Spitznamen, den sie nie wieder loswurde. Sie hält große Stücke auf Alistair, weil er immer so freundlich ist und kann Irene im ersten Moment auch nicht leiden.
Doch dann finden diese beiden Frauen ineinander die einzige Verbündete, als Alistair erschlagen in der Mühle gefunden und Puddings verwirrter Bruder des Mordes beschuldigt wird.
„Die Frauen am Fluss“ ist ein spannender historischer Roman – und so wie auch die anderen historischen Romane, erzählt Katherina Webb die ungeschönte Wahrheit der Geschichte, genauso wie wundervolle Sehnsuchtsmomente.
Sie zeigt die Rauheit der 20er Jahre … eine Nachkriegszeit, die bei vielen von Not geprägt war und diejenigen wenigen, die aus dem Krieg zurückgekehrt waren, noch lange nicht dessen Schrecken vergessen ließ.
Ich muss ehrlich gestehen, dass es eine ganze Weile gedauert hat, bis ich in die Story reinfand. Vielleicht lag das auch daran, dass Nancy, die Schwester von Alistair, von der Sprecherin Anna Thalbach, eine ziemlich nervige Stimme bekommen hat. An sich mag ich den Erzählstil von Anna Thalbach und die Varianz ihrer Stimme, mit der sie die einzelnen Charaktere voneinander abhebt, aber meine Lieblingssprecherin ist sie eindeutig nicht, trotzdem fand ich die Story dann alles in allem gut.
In Cherringham fühle ich mich schon seit den ersten Folgen „zuhause“, zumindest ist es jedes Mal ein schönes Gefühl, wieder „in Cherringham zu sein“ und Sarah und Jack wiederzutreffen. Mit „Tödliche Beichte“ schon zum 10. Mal.
Dieses Mal geht es in Richtung Ortsrand. Dort gibt es ein Kloster, in dem eine Handvoll Nonnen leben. Auch Pater Byrne, der Cherringhamer Pfarrer, ist gelegentlich dort.
Ganz unerwartet stirbt dieser an einem Herzinfarkt, obwohl er sportlich und an sich gesund war. Tatsächlich hatte er ein Herzleiden, weswegen er in medizinischer Behandlung war, das er aber im Griff gehabt hatte. Trotzdem scheint sein Tod deshalb auf den ersten Blick nicht ungewöhnlich.
Doch Sarah und Jack fallen ein paar Ungereimtheiten auf und beginnen, dieses Mal sogar mithilfe von Daniel – Sarahs Sohn – zu ermitteln. Dabei decken sie ein paar Geheimnisse auf, die mit Frömmigkeit nicht zu tun haben.
Sarah und Jack stehen in diesem Fall nicht so stark im Vordergrund wie sonst – man erfährt zwar trotzdem etwas über die beiden, aber nichts allzu neues mehr. Total toll fand ich aber, dass Daniel mit einbezogen wird. Sarahs Kinder tauchen zwar immer wieder in den Hörbüchern auf, sind aber ganz klar nur Nebencharaktere.
Ich muss ehrlich sagen … dass ich die richtigen Sherlock Holmes Geschichten, die Arthur Conan Doyle geschrieben hat, gar nicht kenne. Nur die „modernen“ Aufmachungen der letzten Jahre kenne ich – die Filme und die Serie „Elementary“ habe ich geliebt.
Kein Wunder also, dass mich der Titel des Buches sofort angesprochen hat.
Die Handlung ist in 2 Erzählstränge aufgeteilt. Zum einen begleiten wir Arthur Conan Doyle, der mit seinen Sherlock-Holmes-Erzählungen sehr erfolgreich ist. Doch mit der Zeit beginnt er, seine von ihm erfundene Figur zu verabscheuen und lässt Holmes in der letzten Geschichte sterben, womit er den Unmut ganz Londons auf sich zieht.
In der Gegenwart begleiten wir Harold, einen manchmal etwas merkwürdigen, zugleich aber faszinierenden Charakter, der ein großer Sherlock-Fan (ja eigentlich ein Fanatiker) ist. Bei einem Treffen der Sherlockianer wird er in einen Mordfall verwickelt und beginnt zu ermitteln.
Anfangs habe ich mich mit dem Schreibstil etwas schwergetan, aber als ich nach und nach reinkam, konnte ich kaum noch aufhören zu lesen.
Als Leserin war ich hier meist in einer „beobachtenden“ Rolle. Ich habe wenig mit den Protagonisten selbst mitgefieber, eher als stiller Beobachter das Geschehen verfolgt.