
„Eine Sehnsucht nach morgen“ ist Band 3 und damit der Abschluss der Ruhrpott-Saga. In Band 1 lag der Fokus auf Katharina. Inge stand in Band 2 im Vordergrund und im 3. Band geht es vorrangig um Bärbel, aber auch Jakob spielt eine wichtige Rolle.
Es sind wieder einige Jahre seit dem letzten Band vergangen. Es ist 1968 und Bärbel ist mit ihrem Medizinstudium fertig und arbietet in einer Hamburger Klinik. Doch nach einem Zwischenfall bricht sie alle Brücken nach Hamburg ab und kehrt in ihre Heimatstadt Essen zurück.
Für kurze Zeit wohnt sie wieder in ihrem Kinderzimmer und begegnet damit zwangsläufig ihrer Jugendliebe Klaus, der mit Frau und Tochter in sein Elternhaus nebenan einzieht, das er renoviert hat.
Bärbel kämpft mit gesellschaftlichen Konventionen und der Stellung der Frau – vor allem mit ihren männlichen Arbeitskollegen gibt es immer wieder Situationen, in den Bärbel ihr vorlautes Mundwerk nicht halten kann.
Und sie kämpft mit sich selbst und ihren wieder aufflammenden Gefühlen für Klaus.
„Hör niemals auf andere Leute, sondern immer nur auf dein Herz, kleiner Bruder!“, hatte sie ihn beschworen. „Denn das kann nicht lügen!“
Eine Sehnsucht nach morgen – Bastei Lübbe
Jakob geht in die vorletzte Schulklasse, ist ein mathematischer Überflieger und zum ersten Mal verliebt. Doch nicht nur für Algebra interessiert er sich. Auch für das politische Geschehen. Er engagiert sich in verschiedenen Gruppen, geht auf Demos und setzt damit unwissentlich seine berufliche Zukunft aufs Spiel.
Auch in diesem Band ist es wieder ein Auf und Ab der Gefühle. Wenn alles gut scheint, passiert etwas Unerwartetes. Bärbel und ihre Geschwister haben schon so viele Schicksalsschläge erlebt und überwunden. Sie halten alle zusammen, sowohl in der Familie, als auch in der Nachbarschaft.
„Es ging ums Zusammensein. Das war im Leben die Hauptsache. denn wo die Menschen zusammen waren, musste niemand allein sein.“
Eine Sehnsucht nach morgen – Bastei Lübbe
Ein wundervoller Abschluss der Trilogie. Ich danke Eva Völler von Herzen, dass sie mir nicht nur einen geschichtlichen „Einblick“ in die 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts gewährt, sondern sie mich hat fühlen lassen.
10 von 10 Buchsternen
© Bettina Dworatzek