Beate Maxian habe ich auf der LitLove 2017 kennengelernt und war dort bei der Lesung aus ihrem Buch „Die Frau im hellblauen Kleid“. Als ich nun gefragt wurde, ob ich „Das Collier der Königin“ rezensieren möchte, habe ich sofort zugesagt.
Geschrieben ist das Buch aus 3 Perspektiven. Zum einen ist da Gloria, die gerade 70 geworden ist und beschließt, dass es an der Zeit ist, all ihre Angelegenheiten zu regeln, solange sie dies noch selbst kann. Dazu gehört auch die Weitergabe des Familienerbstücks – ein wertvolles Collier – an die nächste Frau in der Ahnenfolge. Lea Roth, Glorias Nichte, in deren Leben wir als Leser eintauchen, ist Ende 20 und erhält ganz überraschend das Collier. Sie weiß zwar um die Familiengeschichte, aber ihre Tante Gloria hat vor langem mit der Familie gebrochen und seither keinen Kontakt mehr gehabt. Lea macht sie ausfindig und besucht sie kurzerhand unangekündigt.
„Eine Fremde war gekommen, ein Familienmitglied war gegangen. Das Gefühl von Vertrautheit blieb.“
Das Collier der Königin – Heyne Verlag
Das Collier löst in Leas Leben eine Kettenreaktion aus. In ihrem Job ist sie schon lange unzufrieden. Und irgendwie möchte sie auch mehr über das alte und wertvolle Schmuckstück in Erfahrung bringen.
„Etwas in ihr sagte, dass sie an einem Wendepunkt angekommen war. Vielleicht war es wirklich an der Zeit, ihr Dasein auf den Kopf zu stellen. Aufzubrechen, die Komfortzone zu verlassen.“
Das Collier der Königin – Heyne Verlag
Mit dem Historiker Elias begibt sie sich also auf Spurensuche.
„Sie malte sich aus, das Geheimnis des Colliers zu enträtseln. Auf spektakuläre Weise eine Verbindung zu Frankreich zu entdecken und den Grund, weshalb diese Geschichte in der Biografie ihrer Familie unerwähnt blieb.“
Das Collier der Königin – Heyne Verlag
Über die dritte Erzählperspektive lernen wir Isabelle Blanc kennen, die Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts lebte und die Tochter des Schmuckherstellers ist, der das Collier für Marie Antoinette fertigte.
Ich mag Romane sehr gern, die auf unterschiedlichen Zeitebenen spielen. Vor allem mochte ich alle 3 Perspektiven sehr gern. Gloria, die viel über ihr Leben reflektiert, aber in sich ruht. Lea, die noch den größten Teil ihres Lebens vor sich hat und den richtigen Weg sucht. Und Isabelle, die unter dem Regime in Frankreich leidet, sich aber nie entmutigen lässt, immer wieder aufsteht und für das kämpft, was ihr wichtig ist.
Gerade an historischen Romanen mag ich, dass sie einem Wissen über die Zeit und die Geschehnisse vermitteln – aber auf eine ganz subtile Weise. In diesem Roman empfand ich manche Szenen aber zu überladen an (zum Teil für die Handlung unnötigen) historischen Zahlen, Daten und Fakten.
Über Silvester/Neujahr waren mein Mann und ich 8 Tage in Wien.
Geflogen sind wir ab Stuttgart, was super geklappt hat. Es war uns wichtig, eine direkte Verbindung zu haben. So waren wir nur eine knappe Stunde unterwegs – also tiptop.
Reisefacts: Wien – 8 Tage – per Flugzeug – Übernachtung im Hotel
Letztes Jahr haben wir uns das erste Mal einen Reiseführer gekauft und zwar einen der kleinen „Marco Polo“-Reiseführer vom Verlag Mairdumont. Damals war er für Venedig. Der Kauf war super spontan (am Flughafen vor dem Abflug :D) – aber ein echter Glücksgriff, denn wir kamen super damit klar. Somit war es beschlossene Sache –> für Wien musste auch einer her.
Gleich auf den ersten Seiten gibt es Zusammenfassungen nach den Mottos: – Best of – Insider Tipps – typisch Wien
Das gibt schon mal einen super Überblick und Anhaltspunkte, wonach man Ausschau halten sollte bzw. worüber man sich mehr informieren möchte. Besonders hilfreich sind auch die „Bloß nicht“-Hinweise am Schluss des Reiseführers.
Danach gehts ins Detail. Aufgeteilt ist der Reiseführer nach folgenden Themen: – Sehenswertes (Haben wir sehr genau studiert) – Essen und Trinken (wobei wir uns vor allem auf TripAdvisor verlassen haben) – Am Abend (war interessant zu lesen, aber wir sind nicht so die Nachtschwärmer) – Erlebnisrouten(wir haben uns selbst unsere Routen zusammengestellt)
Allgemein gilt –> Wien ist am besten zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erkunden. Also haben wir uns direkt am Flughafen eine Wochen-Netzkarte gekauft (lohnt sich auf jeden Fall!).
Hofburg Wien (Foto: Bettina Dworatzek)
Die schönsten Gebäude in der Innenstadt waren das Rathaus, der Stephansdom und die Hofburg. Wobei das Schloss Schönbrunn natürlich ebenfalls zu erwähnen ist. Echt atemberaubend. Wobei ich mir das mit den weitläufigen Parkanlagen im Frühling oder Sommer noch viel schöner vorstelle.
Schönbrunn
Stephansdom
Rathaus
Wenn man am Schloss Schönbrunn ist, muss man unbedingt in der Hofbäckerei vorbei und die Apfelstrudelshow anschauen (und natürlich auch ein Stückchen verkosten). Zudem ist der angrenzende Tierpark auch super schön angelegt.
Beste Reisezeit: Sommer oder Vor-/Nachweihnachtszeit
Die vielen Museen, die es in Wien gibt, sind sehr gut organisiert. Am besten, man nimmt sich eigene Kopfhörer mit, da es fast überall Audio-Guides gibt, in die man Kopfhörer reinstecken kann (und ich hasse die „Einwegkopfhörer“, die man immer bekommt – hab lieber die eigenen).
Wer Essen liebt – von mediterranen Köstlichkeiten über Antipasti bis zu Süßspeisen – sollte unbedingt über den Naschmarkt schlendern.
(Foto: Bettina Dworatzek)
Wir sind meist nur abends in Restaurants essen gegangen und haben uns mittags nur eine Kleinigkeit auf dem Naschmarkt oder bei einer Bäckerei besorgt. Man sollte auf jeden Fall auch mal im Dunkeln durch die Stadt schlendern, denn viele der historischen Gebäude sind wundervoll beleuchtet.
(Foto: Bettina Dworatzek)
Apropos Beleuchtung: Die Zeit vor und nach Weihnachten ist wirklich besonders schön in Wien, denn die Weihnachtsbeleuchtung der Innenstadt ist wunderschön. Zudem gibt es z. B. am Rathausplatz einen schönen Weihnachtsmarkt, der zu Silvester nochmal geöffnet hat, inklusive Schlittschuhbahn.
(Fotos: Bettina Dworatzek)
Den Wintermarkt am Schloss Schönbrunn fand ich am schönsten. dort gab es zumindest die schönsten Sachen zu kaufen.
Ziemlich cool fand ich auch das Schmetterlingshaus – wobei es mit dem in der Wilhelma (Zoo, Stuttgart) nicht mithalten kann.
Als Bücherliebhaberin – wie ich es eine bin – ist ein Besuch im Prunksaal der Staatsbibliothek ein absolutes Muss!
(Fotos: Bettina Dworatzek)
Natürlich haben wir auch eine Fahrt mit dem Riesenrad am Prater gemacht – wobei der Prater im Sommer sicher nochmal eine ganz andere Atmosphäre ausstrahlt. Ganz in der Nähe befindet sich der Donauturm. Dort hochzugehen lohnt sich auf jeden Fall. Wirklich schön ist es dort natürlich bei klarer Sicht und super romantisch wirds beim Sonnenuntergang. Wir haben uns ein Päuschen mit Kaffee & Topfenstrudel, im Café, das über der Aussichtsplattform ist und rotiert, gegönnt.
Wobei wir auch schon beim Thema Essen wären. Das kann man in Wien supergut. Es gibt viele Restaurants und Cafés – vor allem in der Innenstadt. Wobei natürlich die zentralsten auch die teuersten sind. Wir haben uns vorrangig an TripAdvisor gehalten. Je nach Beliebtheit und Lage empfiehlt es sich, vorab zu reservieren.
Das coolste Ambiente und den besten Service gab es im Skopik & Lohn (unbezahlte Werbung). Preisklasse – eher höher, Reservierung absolut notwendig, Essen sehr lecker und qualitativ hochwertig.
Das beste Tiramisu meines Lebens habe beim Italiener Via Toledo Enopizzeria (unbezahlte Werbung) gegessen. Die Pizza war auch lecker und das Ambiente sehr schön.
Eine ziemlich coole Location mit typisch Österreichischer Küche bietet der Melker Stiftskeller (unbezahlte Werbung). Ich liebe es, wenn Restaurants in alten Gewölbekellern sind und dementsprechend gestaltet sind.
Perfekte Reisedauer: 5-6 Tage
Unser Hotel war im Stadtteil Josefstadt und damit in Laufnähe zum Rathausplatz. Das war wirklich eine super Lage! Darauf würde ich bei der Hotelauswahl auf jeden Fall Wert legen.
Zu Silvester gibt es in Wien den „Silvesterpfad“ – entlang dieses Pfads gab es an verschiedenen Plätzen in der Innenstadt Bühnen, auf denen Livemusik gespielt wurde. Wir sind ihn ein mal komplett abgelaufen, waren zum Feuerwerk dann aber am Rathausplatz, weil es dort am Schönsten sein sollte. In der Innenstadt ist „Böllern“ verboten (was ich generell befürworte), aber das offizielle Feuerwerk der Stadt war echt enttäuschend. (Ich meine Halloooo? Hauptstadt und so?)
Was aber cool war, ist dass um Mitternacht überall der Donauwalzer gespielt wurde und einige Einheimische tatsächlich einen Walzer getanzt haben.
Fazit: Es war echt ein toller Städtetrip. Super zu zweit (sicherlich auch mit Freunden cool) – vieles auch familientauglich. Wir hatten viel Zeit, was es uns ermöglicht hat, auch mal einen halben Tag in der Therme zu verbringen oder durch Shopping-Center zu bummeln. Ansonsten sind 4-5 Tage ausreichend. Falls wir irgendwann nochmal nach Wien gehen sollten, dann im Frühling oder Sommer, um noch die anderen Seiten Wiens zu entdecken.